Transition bei CF: "Nimm dein Wohlbefinden selbst schon früh in die Hand und trete für dich ein."
Mukoviszidose-Betroffene haben den Begriff „Transition“ vielleicht schon mal gehört – was genau versteckt sich aber dahinter? Es handelt sich hierbei um den medizinischen Begriff für den Übergang von der Kinder- zur Erwachsenenversorgung.[1] Wie dieser Wechsel empfunden wird, ist ganz individuell und kann von unterschiedlichen Aspekten beeinflusst werden. Zum Beispiel, wie selbstständig Betroffene mit ihrer Therapie sind oder wie nahe sie ihrem aktuellen CF-Team stehen. Egal ob Patientinnen oder Patienten sich ängstlich, entspannt oder irgendwie dazwischen fühlen, niemand kennt ihren Zustand besser als sie selbst. Wer während dieses Prozesses eine aktive Rolle übernimmt, stellt sicher, dass das CF-Team weiß, welcher Weg am besten funktioniert.
Die Herausforderung der Transition
Die Vertrautheit des pädiatrischen CF-Teams zu verlassen, das viele Jahre lang für die Betreuung gesorgt hat, kann neue Herausforderungen mit sich bringen und Ängste hervorrufen. Als Kind treffen die Eltern der Betroffenen noch die meisten Entscheidungen und Familie sowie das CF-Team unterstützen in allen Bereichen – von Medikamenten, Ernährungsberatung bis zur Physiotherapie. Mit der Volljährigkeit ändert sich dies, und es liegt nun mehr Verantwortung bei den Betroffenen selbst. Zu den Herausforderungen gehören das Kennenlernen neuer Fachkräfte und der selbstständige Umgang mit der eigenen Erkrankung, wie die Organisation der Arztbesuche sowie zahlreiche Behandlungen im Alltag. [1]
Obwohl Evas Erwachsenenmedizin in derselben Klinik wie ihre Kinderbetreuung stattfand, führte der Transitionsprozess dazu, dass ihr Ansprechpartner nicht länger zuständig waren und sie sich beispielsweise selbst eine neue Physiotherapie suchen musste. „Ich wurde ziemlich ins kalte Wasser geschmissen und habe mich alleingelassen gefühlt. Plötzlich waren alle meine Ansprüche, wie Physiotherapie und soziale Beratungen, weg“, beschreibt Eva ihre Erfahrung.
Eine gute (frühe) Vorbereitung: Das A und O
Damit es sich wie ein schleichender Übergang anstatt eines harten Einschnittes anfühlt, ist eine frühe Auseinandersetzung mit dem Thema wichtig. Es kann einige Zeit in Anspruch nehmen, um zu verstehen, was die Transition für Betroffene bedeutet und welche Fragen und Sorgen auftreten können.
In dieser Phase ist es wichtig, mit dem CF-Team darüber zu sprechen. Mit welchen Teilen der CF-Erkrankung fühlt man sich unwohl? Vielleicht sind es die Einnahme der Medikamente oder die Ernährungsgewohnheiten. Wenn diese Aspekte frühzeitig besprochen werden, kann dies Betroffenen helfen, sich auf den selbständigen Umgang mit der Erkrankung vorzubereiten. Zu empfehlen ist auch, vor der Transition das neue Betreuungsteam kennenzulernen und grundsätzlich etwas eigenständiger zu werden. Wenn sich die Eltern beispielsweise normalerweise um die Medikamente kümmern, können Betroffene hier übernehmen und ihre Medikamente selbst organisieren oder das neue Rezept eigenständig bestellen.
Man muss verstehen, warum man die Therapie macht, anstatt sie nur als Zwang anzusehen.Eva
Ihr seid nicht allein!
Auch wenn Betroffene ermutigt werden, im Erwachsenenalter unabhängiger zu sein, ist es wichtig zu verstehen, dass dies nicht von einen Tag auf den anderen passiert. Das ist ein Prozess, der Zeit braucht und es ist völlig normal, teilweise immer noch Unterstützung zu benötigen. Der Wechsel in die medizinische Erwachsenenversorgung bedeutet also nicht, dass Betroffene keine Hilfe mehr von Familie oder Freunden bekommen können.
Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich endlich über meine Sorgen gesprochen habe!Eva
Auch die Möglichkeit sich professionelle Hilfe zu suchen, beispielsweise in Form einer Psychotherapie, besteht weiterhin. Für Eva war dies der richtige Schritt. Während eines gesundheitlichen Tiefpunkts, der viele negative Gedanken mit sich brachte, fand sie den Mut, ihr Ärzteteam nach einer Therapie zu fragen. „Das war das Beste, was ich machen konnte. Mit Expertinnen und Experten zu sprechen, die nicht wie ich in Panik verfallen, war sehr wichtig für mich.“
Selbstständig im Umgang mit CF
Mit guter Vorbereitung kann die Transition eine aufregende Gelegenheit sein, mehr Unabhängigkeit zu erlangen und die Kontrolle über die sich ändernde CF-Versorgung zu übernehmen. Durch eigenständiges Handeln mit der Erkrankung und den damit verbundenen Entscheidungen steigt auch das Selbstwertgefühl. Und je selbstbewusster man ist, desto mehr glaubt man an sich selbst.
Der eigenverantwortliche Umgang mit meiner Erkrankung gefällt mir. Zu lernen, allein zum Arzt zu gehen und Verantwortung zu übernehmen, ist etwas Positives.Eva
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